„Du bist ein Gott, der mich sieht!“ (1 Mose 16,13)
Hagar sagt diese Worte in der Wüste. Es war nicht mehr zum Aushalten. Sara, ihre Herrin, hat sie so gescheucht, gedemütigt und verachtet. Hagar war nicht ganz unschuldig. Stolz hat sie ihrer Herrin ihren schwangeren Bauch gezeigt, hat Sara spüren lassen: Du bist die Unfruchtbare, ich trage Abrahams Stammhalter unter dem Herzen.
Was als schlaue Idee von Sara ausgeheckt und von ihrer Magd Hagar mit Abraham in die Tat umgesetzt wurde, hat sich als katastrophale Situation entpuppt. Das Miteinander klappt nicht mehr, Verletzungen und Demütigungen sind an der Tagesordnung.
Hagar nimmt Reißaus. In der Wüste erscheint ihr der Engel.
„Geh zurück, füge dich Sara“, sagt er. Und: „Sei getrost: Gott verheißt dir eine große Nachkommenschaft.“
Zurück zu Sara!?
Die Not dauert an. Kann nicht beiseite gewischt werden. Wie oft erleben wir das selbst.
Und doch eröffnet der Engel eine Perspektive.
Hagar verheißt er eine große Nachkommenschaft,
eine segensreiche Zukunft.
Du bist ein Gott, der mich sieht.
In meinen Nöten. In meiner Sorge, meiner Angst.